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FUCHSHILFE BERLIN gUG 

FUCHS NOTFÄLLE

 Wann ist es ein Notfall ???


Grundsätzlich ist es erst ein Notfall, wenn der Fuchs nicht mehr aus eigener Kraft aufsteht oder flüchtet, wenn Sie sich nähern. Weitere Anzeichen sind auch unten in der Rubrik "Krankheiten" beschrieben. 

In der Stadt sind die Füchse zum Teil schon sehr an Menschen angepasst und bleiben teilweise ruhig in der Sonne liegen, und sie können dicht an ihm vorbei gehen. Die natürliche Scheu geht in der Stadt bei einigen Füchsen schon verloren.

Ein guter Test ist immer, laut in die Hände zu klatschen und auf seine Reaktion zu schauen. Wenn Sie unsicher sind, lieber anrufen und die Situation mit uns besprechen. Bei sichtbaren starken Verletzungen selbstverständlich sofort reagieren bitte, am Besten mit Foto oder Video.

Diese Einschätzung betrifft auch Fuchswelpen ! Solange sie gut zu Fuss unterwegs sind und nicht geschwächt und apathisch liegen, bitte in Ruhe lassen. Mutti kommt sie meist wieder abholen, wenn es ruhig wird. Auch hier gilt: bei Unsicherheit bitte anrufen !!!

Zur Zeit sind wir die einzige Stelle in Berlin und Brandenburg, welche verletzte Füchse aufnimmt und versorgt. Durch enge Zusammenarbeit mit Polizei, Behörden und Tierärzten, sowie vielen fleißigen ehrenamtlich tätigen Tierfreunden, konnten wir ein großes Netzwerk aufbauen. Dies ermöglicht uns den vielen Berliner Füchsen im Bedarfsfall zu helfen und auch besorgten Bürgern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. 

Grundsätzlich verhalten sich Füchse in der Stadt ganz anders als Füchse in ländlicheren Regionen. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Ihnen ein Fuchs auch außerhalb der Ranz (Paarungszeit von ca. Ende November – Ende Februar) mal tagsüber über den Weg läuft und sich wenig scheu zeigt. Teilweise gehen Füchse sogar mit Ihnen und Ihrem Hund ein Stück zusammen die Gassirunde. Er patrouilliert - schließlich läuft „die potenzielle Gefahr“ durch sein Revier. Da gibt es auch schon mal einen Rüden, der knurrt. Lautes Klatschen sollte ihn schnell vertreiben. Füchse sind außerdem extrem neugierig, anpassungsfähig und schlau.

An und für sich stellt ein Fuchs für ein Haustier wie Hund oder Katze keine Gefahr dar. Ganz im Gegenteil, es gibt sogar friedliche zusammenlebende Symbiosen, wo sie beim gemeinsamen Spielen beobachtet werden. In Zeiten mangelnder Nahrung und der Aufzucht der Welpen werden sie manchmal wegen der Notsituation aus der Verzweiflung heraus etwas massiver im Futterstreit.

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Bleiben Sie bitte unbedingt beim Fundtier und handeln Sie erst, wenn wir die Situation gemeinsam erörtert haben. Sie sind unsere Augen vor Ort. Wir können nicht überall gleichzeitig sein, zumal wir auch ehrenamtlich neben dem Beruf tätig sind und unsere Möglichkeiten auf Grund von Gesetzen, Vorgaben und örtlichen Begebenheiten leider nur eingeschränkt sind. Wir besprechen dann zusammen, wie dem Wild-/Tier geholfen werden kann und ob dies überhaupt notwendig ist. Wir bemühen uns im Notfall, so schnell wie möglich zu helfen !

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Wildtiere, die nicht weglaufen, wenn man ihnen nahe kommt oder laute Geräusche macht, sind meist nicht gesund und brauchen Hilfe. Bitte am unbedingt am Standort bleiben und Tier beobachten, wenn ihr mit uns Kontakt aufnehmt. Danke !!!


 


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Krankheiten 

Tollwut: 

Ist auch nach so vielen Jahren leider noch immer fest in den Köpfen vieler Menschen. Dank riesiger Impfkampagnen gilt die terrestrische (am Boden befindlicher Tiere) Tollwut in Deutschland und angrenzenden Ländern seit 2008 als ausgerottet. Lediglich bei Fledermäusen wurde Tollwut einige Male entdeckt.

Staupe (Viruserkrankung):

Ist eine hochansteckende, tödliche Viruserkrankung, die durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten erkrankter Tiere oder Tröpfchen (husten, niesen) übertragen wird. Für Menschen und Hauskatzen stellt sie keine Gefahr dar. Deshalb auch hier bitte immer auf den aktuellen Impfstatus bei Ihrem Hund achten.

Ein an Staupe erkrankter Fuchs fällt sofort auf. Anzeichen können alle Symptome sein, die man nicht haben möchte. Von verklebten Schleimhäuten (Augen, Nase), Apathie, Schwäche, starker Durst, erbrechen, Fieber, Durchfall, fehlende Scheu, bis hin zu im Kreis laufen und zuckende Muskeln im Endstadium sind typische Anzeichen für diese Erkrankung. Der einzige Weg einem solchen Tier noch zu helfen ist, es schnellstmöglich von seinem qualvollen Leiden zu erlösen.

Entgegen vielen Behauptungen ist diese Krankheit nicht heilbar. Die Symptome können zu Beginn zwar vielleicht behandelt werden, jedoch bleiben immer Schäden, wenn nicht sogar Behinderungen zurück. Dies ist einem Wildtier nicht zuzumuten, es kann nicht sein restliches Leben 24/7 betreut werden. Von daher bitte niemals Haustiere und Wildtiere miteinander vergleichen!



Räude (Hauterkrankung):

Ist eine parasitäre Hauterkrankung, die durch die Sarcoptes scabiei Milbe hervorgerufen wird. Unbehandelt führt diese Erkrankung innerhalb weniger Monate ebenso zum Tod des Fuchses. Ein Fuchs mit starkem Immunsystem kann diese Krankheit überstehen. Die weibliche Grabmilbe bohrt sich durch die oberen Hautschichten und legt dort ihre Eier ab. Die schlüpfenden Larven, Bakterien und Milbenkot führen durch Entzündungen zu unerträglichem Juckreiz. Der Fuchs schläft dann kaum noch, kann nicht mehr jagen und verliert an Gewicht. Durch das ständige Kratzen kommt es zu schlimmen Sekundärinfektionen. Das Fell fällt aus und Krusten entstehen.

Im Anfangsstadium ist es durchaus möglich, dem betroffenen Fuchs auf einfache Weise zu helfen. Diese Möglichkeit besprechen wir gern mit Ihnen persönlich. Im letzteren Stadium der Krankheit, macht es leider wenig Sinn. Die Räude ist häufig nur das „i-Tüpfelchen“ einer vorausgehenden Grunderkrankung. Mit fortschreiten der Krankheit kommt es auch zu inneren Schäden, die äußerlich nicht sichtbar sind.

Zur Ansteckung kommt es bei anderen Tieren durch engen Körperkontakt oder z.B. gemeinsam genutzte Liegeflächen. Deshalb ist auch hier regelmäßiger Schutz gegen Parasiten (Buntzecke!, Flöhe, Milben....) bei den Haustieren äußerst wichtig. 
Der Mensch dagegen ist für den Erreger der Fuchsräude ein Fehlwirt, die Milbe pflanzt sich dort nicht fort. Dennoch kann es zu einer kurzfristigen Hautirritation (Pseudokrätze) kommen. 



Fuchsbandwurm:
In den letzten Jahren wurde in unserer Region kein Fuchsbandwurm festgestellt. Wir hatten zum Glück auch noch nie einen Fall. Übertragung wäre grundsätzlich nur über den Kot möglich.